Advanced Search
2 Holzlettern-Sätze zum Drucken der großen Lehrtafeln
2 Holzlettern-Sätze zum Drucken der großen Lehrtafeln
CC BY-NC-SA Museum der Universität Tübingen MUT / V. Marquardt

2 Holzlettern-Sätze zum Drucken der großen Lehrtafeln

Description2 Sätze Holz/Gummi Stempel in zwei versch. Größen; Alphabet und Zahlen; von Riethmüller selbst benutzt für CH 84

"Lehren, mit Druck
Diese hölzernen Drucklettern wurden im alten Chemischen Institut für den Druck von Lehrtafeln verwendet. Es handelt sich um einen von zwei erhaltenen Sätzen aller Buchstaben des Alphabets sowie der Zahlen von null bis neun. Auf einem eigens dafür vorgesehenen und mit Spezialpapier ausgelegten Tisch wurde mithilfe einer Schiene oder auch frei Hand gedruckt. Rund 250 von Hand angefertigte Tafeln kamen auf diese Weise zustande. Sie wurden in den Übersichtsvorlesungen verwendet und dafür mittels Haken von der Decke der Hörsäle heruntergelassen. Nach dem Umzug der Chemischen Institute auf die Morgenstelle im Jahr 1972 war das Drucken von Hand keine gängige Praxis mehr, die Lehrmaterialien wurden einige Zeit weiterverwendet, aber bald von an die Wand projizierten Folien ersetzt. Nur eine einzige Tafel, die den Schalenaufbau der Atome veranschaulicht, ist noch erhalten. Heute gibt sie Hinweise auf die chemische Lehrpraxis früherer Zeiten."
-Natalie Gaab

Gespräch mit Herrn Gerhard-Karl Riethmüller in den Sammlungräumen auf dem Sand (8.5.2015):
"Die Buchstaben stammen noch aus dem alten Chemischen Institut in der Wilhelmstraße. Dort habe es in der Vorlesungsvorbereitung einen eigenen Tisch gegeben, der immer halb mit Spezialpapier ausgelegt gewesen sei, auf dem dann gedruckt wurde. Der Druck folgte mittels einer Schiene, damit alle Buchstaben auf einer Linie waren, oder auch mal "Freihand". Auf diese Weise kamen wohl um die 250 selbst angefertigte Tafeln zusammen, darunter auch ein Periodensystem, die dann in den Grundvorlesungen verwendet worden seien. Dazu wurden die Tafeln wohl mittels Haken von der Decke heruntergelassen. Eine dieser Tafeln befindet sich nun im Fundus. Nach 1972, also nach dem Umzug auf die Morgenstelle, war das Drucken selbst "passé" (O-Ton-Riethmüller); die Folien wurden noch eine Weile weiterverwendet, aber nach und nach durch an die Wand projizierte Folien ersetzt." [CN]

Zit. in: Christine Nawa, Ernst Seidl (Hg.): Wohin damit? Strandgut der Wissenschaft, Tübingen 2015.
MediumHolz, Gummi
Object numberMUT-Wg-270