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NameKeramik
Lekythos: Perser am Grab
DepartmentSammlungen der Klassischen Archäologie
Date440/430 v. Chr.
DescriptionDas knapp 30 cm hohe Salbgefäß wurde aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt und stellenweise ergänzt. Auf dem Vasenkörper sind zwei Personen zu beiden Seiten einer geschmückten Grabstele zu erkennen, die Frau links im Profil, der Mann rechts frontal. Derartige Szenen finden sich häufig auf weißgrundigen Lekythen, typische Grabbeigaben im Athen des 5. Jhs. v. Chr. Das Vasenbild wird aufgrund stilistischer Eigenheiten dem Sabouroffmaler zugeschrieben, das Tübinger Stück ist jedoch außergewöhnlich: Die Tracht der beiden Grabbesucher lässt ebenso wie die Kopfbedeckung des Mannes auf orientalische Vorbilder schließen, doch sind kaum passende Vergleiche für derartige Gewandstücke zu finden. Auch das Trinkhorn und seine Handhabung wirken merkwürdig, als ob der Maler existierende Vorbilder missverstanden hätte. Die Szene zeigt ein an sich einschlägiges attisches Bildschema, den "Kriegerabschied" am Grab, der aber gleichsam in eine orientalische Sphäre übertragen wurde. Bemerkenswerterweise sind jene Flächen (Gewänder) farblich noch gut erhalten, die in Deckfarbe aufgesetzt waren, während sich die Konturlinien (etwa der Grabstele) nur noch mit Mühe ausmachen lassen. Schon früh hat man sich die Frage gestellt, was "Orientalen" auf einem typisch attischen Grabgefäß zu suchen hätten, weswegen mehrere Erklärungsmodelle (persische Gesandte in Athen, Reflexion der "Perser" des Aischylos etc.) erwogen wurden - eine weitere Möglichkeit wäre freilich, dass es sich um ein antikes Gefäß mit starken Übermalungen der Neuzeit handelt, um die Lekythos mit einer ungewöhnlichen Ikonographie interessanter zu machen.DimensionsH 29,6 cm, Ø 9,4 cm
Object numberKLA-Or-1365
Text EntriesTon
Slg. Arndt
att.
Attisch-weißgrundig
www.beazley.ox.ac.uk/record/6B0C034A-6F5F-45A2-9B96-23B1B773108C
Sabouroff-M.
eventuell 1965 (Quelle: Werbung Zeitschrift: Geographica Helvetica)
1970
um 320 v. Chr. (Original);
kaiserzeitlich (Kopie)
nach 7. Jan. 1590
2. Hälfte 18. Jh.
um 1850
bald nach 335/4 v. Chr. (Original);
1997/1998 (Modell)
7.–9. Jh. u. Z.
510 v. Chr. (Original)
nach 1777
250–450 u. Z.