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Sammelbilder von Melban
Sammelbilder von Melban

Sammelbilder von Melban

Dateum 1913
DescriptionDie Bilder waren Teil der studentischen Ausstellung "Schwieriges Erbe. Eine Betrachtung kolonialer Spuren im Archiv" von Mai bis Dezember 2022 im LUI-Ausstellungsraum.

Sammelbilder/Reklamemarken, abgebildet:

Zwei vermutlich Schwarze Personen tragen zwei Bananenstauden; auf Karton aufgeklebt der Marke "Melban. Das Mehl der Banane".
Das andere Sammelbild dieser Serie zeigt die Verpackung des Bananenmehls, darauf findet sich ebenfalls das Bild der transportierten Bananenstaude als eine Art Logo der Marke. Aufschrift "Deutsches Kolonialprodukt / Für Suppen und Mehlspeisen".

Sammelbilder mit kolonialen und rassistischen Motiven waren um 1900 weit verbreitete Beilagen zu zahlreichen Waren, wie Kakao, Schokolade und Kaffee. Produkte, die für Durchschnittskonsumierende zu dieser Zeit kaum erschwinglich waren. Konsument:innen und Sammler:innen waren junge Menschen aus dem wohlhabenden Bildungsbürgertum. Sammeln als Freizeitbeschäftigung begann schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier kam die Faszination für bunte Bilder und fremde Welten auf, die bis dahin nur über Erzählungen bekannt war. Die auf den Sammelbildern abgebildete Welt entsprach allerdings häufig nicht der Wirklichkeit. Sie stellten geschönte, überformte und stereotypisierte Fantasiewelten dar, die den gesellschaftlichen Sehnsüchten entsprachen. Die Motive glorifizieren Kolonialkriege, feiern Kolonialpioniere und illustrierten die Geschichte der europäischen Expansion. Insbesondere betonten sie die Differenz zwischen weißen und Schwarzen Menschen. Letztere werden als ‚primitiv’ inszeniert. Über die Sammelbilder warben Kolonialfirmen nicht nur für ihre Produkte, sondern auch für den Kolonialismus.
Dimensions6,6cm hoch, 5,3cm breit
MediumPapier, Farbdruck
Object numberLUI-Sk-1988-069
Exhibitions
Epitaph für Jakob Beurlin
Primary Maker: Hans Schickhardt
nach 1561
Epitaph für Fritz von der Schulenburg
Primary Maker: Georg Müller
nach 30. Jan. 1613
Bronzeschwert
7.–6. Jh. v. Chr.