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Marienskulptur mit Kind
Marienskulptur mit Kind

Marienskulptur mit Kind

Dateum 1510
DescriptionDie Gebäude des Bebenhäusener Pfleghofes, die anfänglich im Besitz des Zisterzienserordens waren, bilden nach Westen einen stumpfen Winkel. Die dortige Hausecke liegt genau in der Blickachse des Holzmarkts und der Stiftskirche, so dass sie für alle Marktbesucher und Kirchgänger gut sichtbar ist. Genau an diesem herausgehobenen Sporn befindet sich in luftiger Höhe eine spätmittelalterliche Marienskulptur mit Kind. Ihrem hohen Rang entsprechend wird die Himmelskönigin – regina coeli – mit einem steinernen Baldachin in Form einer gotischen Fiale bekrönt, die mit Krabben und Kreuzblume verziert ist. Die stehende Madonna trägt einen langen Mantel samt Krone. Auf ihrem linken Arm hält sie ihr Kind, das nackte Jesulein. Der Marienikonographie folgend ist sie hier im Typus der Hodegetria, der Wegweiserin respektive Wegführerin gezeigt. Auf diese Art weist sie den Gläubigen den Weg zur Kapelle des Pfleghofes, wo den Besuchern einst ein 40-tägier Ablass gewährt wurde. Mit der Einführung der Reformation im Land 1534 wurde das Bebenhäuser Zisterzienserkloster und der zugehörige Tübinger Pfleghof aufgelöst. In der Folge wurde der Hof für rein profane, meist merkantile Aufgaben verwendet. Eine erste universitäre Nutzung erfolgte im Jahr 1820. Zu jener Zeit richtete man einen Fechtsaal ein. Es folgte der Einzug der Archäologischen Sammlung und die Schaffung eines Tanz- und Musiksaals im Jahr 1881. Heute sind hier die Musikwissenschaft und das MUT beheimatet.

Standort: Bebenhäuser Pfleghof, Ecke Pfleghofstraße/Schulberg (ehemals Kapelle des Zisterzienserordens, heute Musiksaal)
DimensionsHöhe: 166 cm
MediumDettenhäuser Sandstein
Object numberVBA-Sg-109
Exhibitions