Advanced Search
Die Überlieferung ist aber noch komplizierter, denn unser Kopf trägt Spuren einer Überarbeitung, ist also nicht der Kopf, der der Sitzstatue ursprünglich aufsaß. Ikonographische und stilistische Argumente sprechen dafür, dass die Statue ursprünglich das Porträt eines frühhellenistischen Komödiendichters trug (man hat Philemon von Syrakus vorgeschlagen, doch das bleibt hypothetisch).
Damit läßt sich folgender Hergang rekonstruieren: In augusteischer Zeit benutzt jemand zwei Kopien von Sitzstatuen zweier griechischer Dichter (denn eine entsprechende Umarbeitung hat an der Pendant-Statue stattgefunden), um sie in einer aufwändigen baulichen Rahmung in einem Komplex oberhalb der Subura aufzustellen. Zugleich tragen die Statuen nun statt der Bildnisse griechischer Dichter die Köpfe eines eines Zeitgenossen und seines (schon länger verstorbenen?) Vaters - letzteres ist der Kopf, den wir vor uns sehen.
NameGipsabguss
Männlicher Porträtkopf von einer Sitzstatue, sog. Menander
DepartmentSammlungen der Klassischen Archäologie
DateMitte 1. Jh. v. Chr. (Original);
augusteisch (Kopie)
DescriptionDer Kopf hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Er sitzt einer Sitzstatue auf, die mit einer weiteren Sitzstatue (mit dem Bildnis eines jüngeren Mannes) in den späten 1580er Jahren in einem offenen Rundbau auf dem Viminal in Rom gefunden wurde. Es handelt sich um spätrepublikanisches Bildnis, das ungefähr in die 50er Jahre des 1. Jh. v. Chr. weist; da die zugehörige zweite Sitzstatue ein jüngeres Bildnis aus augusteischer Zeit trägt, dürfte es sich bei unserem Kopf um eine augusteische Kopie eines nur wenige Jahrzehnte älteren Porträts handeln - am ehesten zeigten die Statuen Vater und Sohn.Die Überlieferung ist aber noch komplizierter, denn unser Kopf trägt Spuren einer Überarbeitung, ist also nicht der Kopf, der der Sitzstatue ursprünglich aufsaß. Ikonographische und stilistische Argumente sprechen dafür, dass die Statue ursprünglich das Porträt eines frühhellenistischen Komödiendichters trug (man hat Philemon von Syrakus vorgeschlagen, doch das bleibt hypothetisch).
Damit läßt sich folgender Hergang rekonstruieren: In augusteischer Zeit benutzt jemand zwei Kopien von Sitzstatuen zweier griechischer Dichter (denn eine entsprechende Umarbeitung hat an der Pendant-Statue stattgefunden), um sie in einer aufwändigen baulichen Rahmung in einem Komplex oberhalb der Subura aufzustellen. Zugleich tragen die Statuen nun statt der Bildnisse griechischer Dichter die Köpfe eines eines Zeitgenossen und seines (schon länger verstorbenen?) Vaters - letzteres ist der Kopf, den wir vor uns sehen.
Object numberKLA-Gi-1006
AufbewahrungsortVatikan, Vatikanstaat
Text Entriesum 1850
úm 150 n. Chr. (Antoninus Pius)
180–200 n. Chr. (Sept. Severus);
Collage: 2014
4. Viertel 1. Jh. v. Chr.
um 25 v. Chr.
40er Jahre n. Chr. (claudisch)
40er Jahre n. Chr. (claudisch)
um 40 v. Chr.
um 320 v. Chr. (Original);
kaiserzeitlich (Kopie)
Um 1892 (?)
430 v. Chr. (Original);
kaiserzeitlich (Kopie)
nach 27. Febr. 1607
100 v. Chr. (Original);
severisch (Kopie)
1998
200-150 v. Chr. (Original);
kaiserzeitlich (Kopie)
hellenistisch (Original);
kaiserzeitlich (Kopie)
bald nach 335/4 v. Chr. (Original);
1997/1998 (Modell)
Ende 3. / 4. Jh. n. Chr.
3.-2. Jh. v. Chr. (Original);
1. Jh. v. Chr. (Kopie)