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Ab dem 13. Jahrhundert wird allerdings die glühende Zange mit einem ausgerissenen Zahn zwischen den Greifern zu ihrem Hauptattribut. Es symbolisiert als Marterinstrument die erlittene Pein. Seltener ist hingegen die Krone auf ihrem Haupt, die vermutlich als Märtyrerkrone aufzufassen oder als Referenz auf spätere Legenden zu verstehen ist, die Apollonia als Königs- oder Fürstentochter beschreiben. In dem volksmedizinischen Werk Thesaurum Pauperum von Petrus Hispanus (1205–1277), dem späteren Papst Johannes XXI., wird Apollonia zur Nothelferin bei Zahnleiden erhoben. Erst im 19. Jahrhundert wird sie schließlich zur Berufspatronin der Zahnärzteschaft. Der Tübinger Gipsabguss stammt von einer spätgotischen Holzplastik, einer Wandstatue aus Lindenholz aus einer Zeit um 1500 von einem unbekannten Meister. Das Original der Skulptur befindet sich mit der Inventarnummer 2026 im Depot der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst im Bode-Museum zu Berlin.
NameStatue
Heilige Apollonia
DepartmentZahnmedizinische Sammlung
Date1914
DescriptionDie Tübinger Apollonia erscheint hier nicht als gealterte Frau und auch nicht in Schmerzen gemartert, sondern als gottergebene Jungfrau. Dies unterscheidet sie von der Schilderung in einem von Eusebius von Caesarea (260/264–339/340) festgehaltenen Briefverkehr zwischen den Bischöfen von Alexandria und Antiochia: Darin wird vom Märtyrertod der Apollonia von Alexandria während der Christenverfolgung um 249/250 in Alexandria berichtet. Ihre Peiniger sollen ihr dabei die Zähne ausgeschlagen haben, wie es bis ins 9. Jahrhundert Eusebius’ Bericht folgend in den Martyrologien geschrieben steht.Ab dem 13. Jahrhundert wird allerdings die glühende Zange mit einem ausgerissenen Zahn zwischen den Greifern zu ihrem Hauptattribut. Es symbolisiert als Marterinstrument die erlittene Pein. Seltener ist hingegen die Krone auf ihrem Haupt, die vermutlich als Märtyrerkrone aufzufassen oder als Referenz auf spätere Legenden zu verstehen ist, die Apollonia als Königs- oder Fürstentochter beschreiben. In dem volksmedizinischen Werk Thesaurum Pauperum von Petrus Hispanus (1205–1277), dem späteren Papst Johannes XXI., wird Apollonia zur Nothelferin bei Zahnleiden erhoben. Erst im 19. Jahrhundert wird sie schließlich zur Berufspatronin der Zahnärzteschaft. Der Tübinger Gipsabguss stammt von einer spätgotischen Holzplastik, einer Wandstatue aus Lindenholz aus einer Zeit um 1500 von einem unbekannten Meister. Das Original der Skulptur befindet sich mit der Inventarnummer 2026 im Depot der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst im Bode-Museum zu Berlin.
Object numberUKT-Za-1
4. Jh. n. Chr.
3. Jh. n. Chr.
1203/1204
Primary Maker: Gipsgießerei Gebrüder Micheli, Berlin
2. Hälfte 19. Jh.
eventuell 1965 (Quelle: Werbung Zeitschrift: Geographica Helvetica)
2. Hälfte 8. Jh.
1408/1409