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Seit 2018 wird von der Forschungsstelle für Islamische Numismatik Tübingen (FINT) monatlich ein anlassbezogen ausgewähltes Stück aus der Tübinger Uni-Sammlung islamischer Münzen in Bild und Schrift präsentiert und dem Leser in seinem historischen Kontext erläutert. Als Anlässe können z. B. Jahres- oder Feiertage sowie aktuelle Ereignisse dienen. Ziel ist es, nicht nur den Besuchern der Forschungsstelle, sondern auch einem breiteren Publikum einen lehrreichen Einblick in den kostbaren Bestand zu bieten.
Die Münze des Monats Sept. 2019 erinnert an jene denkwürdige Entscheidungsschlacht, in der die ägyptischen Mamlūken das weitere Vordringen der Mongolen (unter dem Dschingis-Khan-Enkel Hülegü) im Nahen Osten stoppen konnten, die Schlacht von ʿAin Ǧālūt („Goliathsquelle“) im heutiges Israel am 3. Sept. 1260. Der sehr seltene Dirham des Ayyūbiden-Königs von Ḥamāh al-Manṣūr Muḥammad ist ein Produkt dieses Sieges der Muslime; er steht für die politische Neuordnung Syriens in jenem Herbst 1260 durch den Mamlūken Qutuz. Letzterer war nur kurz darauf ermordert worden, ist aber auf der Münze als Sultan aufgeführt. Unter ihm durfte sich erstmals auch besagter Ayyūbide nennen; das Fürstentum von Ḥamāh wurde damals also nicht unabhängig, jedoch aufgewertet – als Belohnung dafür, dass al-Manṣūr Muḥammad (im Gegensatz zu anderen Ayyūbiden) mit Qutuz gegen die Mongolen gekämpft hatte. Bemerkenswerterweise musste der Ayyūbide – wie die Münze zeigt – seinen Ehrennamen ändern, weil er bislang denselben wie der Mamlūken-Sultan geführt hatte.
Der ausführliche Erläuterungstext zur dieser Münze ist unter „Weitere Informationen“ (bitte aufklappen) verlinkt.
NameMünze
Ayyūbidischer Dirham, Ḥamāh, 658 H.
DepartmentMünzsammlung der Islamischen Numismatik
Date1260
DescriptionFINT-Münze des Monats Sept. 2019Seit 2018 wird von der Forschungsstelle für Islamische Numismatik Tübingen (FINT) monatlich ein anlassbezogen ausgewähltes Stück aus der Tübinger Uni-Sammlung islamischer Münzen in Bild und Schrift präsentiert und dem Leser in seinem historischen Kontext erläutert. Als Anlässe können z. B. Jahres- oder Feiertage sowie aktuelle Ereignisse dienen. Ziel ist es, nicht nur den Besuchern der Forschungsstelle, sondern auch einem breiteren Publikum einen lehrreichen Einblick in den kostbaren Bestand zu bieten.
Die Münze des Monats Sept. 2019 erinnert an jene denkwürdige Entscheidungsschlacht, in der die ägyptischen Mamlūken das weitere Vordringen der Mongolen (unter dem Dschingis-Khan-Enkel Hülegü) im Nahen Osten stoppen konnten, die Schlacht von ʿAin Ǧālūt („Goliathsquelle“) im heutiges Israel am 3. Sept. 1260. Der sehr seltene Dirham des Ayyūbiden-Königs von Ḥamāh al-Manṣūr Muḥammad ist ein Produkt dieses Sieges der Muslime; er steht für die politische Neuordnung Syriens in jenem Herbst 1260 durch den Mamlūken Qutuz. Letzterer war nur kurz darauf ermordert worden, ist aber auf der Münze als Sultan aufgeführt. Unter ihm durfte sich erstmals auch besagter Ayyūbide nennen; das Fürstentum von Ḥamāh wurde damals also nicht unabhängig, jedoch aufgewertet – als Belohnung dafür, dass al-Manṣūr Muḥammad (im Gegensatz zu anderen Ayyūbiden) mit Qutuz gegen die Mongolen gekämpft hatte. Bemerkenswerterweise musste der Ayyūbide – wie die Münze zeigt – seinen Ehrennamen ändern, weil er bislang denselben wie der Mamlūken-Sultan geführt hatte.
Der ausführliche Erläuterungstext zur dieser Münze ist unter „Weitere Informationen“ (bitte aufklappen) verlinkt.
DimensionsGewicht: 2,16 Gramm
Object numberAOI-In-2007-6-4
MünzstätteHama, Syrien
Text Entries1444/1445
1348/1349
1018/1019
2. Hälfte 8. Jh.
1099/1100
1366/1367 (?)
1408/1409
1220er Jahre