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Epitaph für Christoph Skiel
Epitaph für Christoph Skiel
ObjektgattungEpitaph

Epitaph für Christoph Skiel

Künstler*in deutsch, vor 1602- nach 1631, Bildhauer
Datierungnach 16. Juni 1622/1623
BeschreibungDas Grabmonument für Christoph Skiel (1604–1622) wird ebenfalls dem Bildhauer Georg Müller zugeschrieben. Christoph Skiel entstammte einem dänischen Rittergeschlecht und studierte zunächst in Gießen, bevor er nach Tübingen kam. Nach dreijährigem Studium starb er am 16. Juni 1622 an einem Fieber. Sein Gedächtnismal aus Alabaster ist in seiner klaren Gliederung dem des von der Schulenburg’schen ähnlich. Es setzt sich zusammen aus einem mit Pilastern gerahmtem Hauptfeld, das unten von einer Inschriftentafel mit Unterhang und oben mit einem Aufsatz versehen ist. Über der im Hauptfeld des Monuments bildlich formulierten Hoffnung auf Auferstehung – hier mit der Szene der Auferstehung Christi und dem davor knieenden Verstorbenen verbildlicht – erkennt man im Aufsatz drei weibliche Figuren. In der Mitte thront Caritas, die möglicherweise von Glaube und Hoffnung flankiert ist. Diese beiden weiblichen Liegefiguren gehen im Motiv auf die berühmten Skulpturen der Medici-Kapelle von Michelangelo in Florenz zurück. Auch der fast nackte, auferstehende Christus der
Mitteltafel erinnert an das große Vorbild Michelangelo und dessen bekannte Christus-Skulptur aus Santa Maria sopra Minerva in Rom. Weitere Elemente des Gedächtnismals sind das farbig gefasste Familienwappen, das das obere Zentrum bildet. Durch die ausladenden Seitenhänge, die mit den Figuren des Moses und Johannes des Täufers versehen sind, wirkt dieses Gedächtnismal reicher und skulpturaler als das etwas größere Schulenburg’sche. Der Auftraggeber des – im besten Sinne – „pompösen“ Werkes war, so die Inschrift, der Vater des Verstorbenen. Albert Skiel, dänischer Ritter und Ratgeber des dänischen Königs hatte das Monument dem „schmerzlich vermissten Sohn“ errichten lassen.

Standort: Stiftskirche Tübingen, Vorhalle, über Eingangstür an Westwand.
Maßeca. 450 x 250 cm
MaterialStein
Objektnr.ELK-Sg-80
Ausstellung