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ObjektgattungBrunnen

Schlossbrunnen

Künstler*in tätig um 1600
Künstler*in 1558 - 1635
DatierungAnfang des 17. Jh., Wandung des Brunnenbeckens 1823
BeschreibungDen Schloßbrunnen im Innenhof von Hohentübingen plante wohl der bekannte Architekt Heinrich Schickhardt zu Beginn des 17. Jahrhunderts, wohingegen die Ausführung in den Händen von Meister Anthone lag. Der heutige Brunnen erfuhr über die Zeiten hinweg vielerlei Veränderungen. So wurde die Brunnenwandung im Jahr 1825 neu ausgeführt und späterhin der Aufsatz der Mittelsäule durch eine Kopie ersetzt, derweil das Original im Museum zu sehen ist. Auf den ersten Blick erscheint der Abschluss der Mittelsäule des Brunnens rätselhaft, aber die stilisierten Flammen oben und die charakteristische Netzstruktur respektive der metallene Käfig, der die Form der Kugel bildet, weisen dieses Objekt als überdimensionale Brand- oder Feuerkugel aus. Gefüllt waren diese, wenn auch viel kleineren Kugeln, etwa mit Pech, Salpeter und Schwefel. Solche Steinmetzarbeiten waren während der Renaissance als Auszeichnungs- und Zierformen recht beliebt, weshalb sie an diversen Bautypen zu finden sind. Vielleicht ist hier auch eine Anspielung auf den württembergischen Kanzler Ambrosius Volland (1468–1551) zu sehen, der an der Weiterentwicklung der Brandkugel seinen Anteil hatte.

Standort: Schloss Hohentübingen, Innenhof, Burgsteige 11
MaßeHöhe (Brunnenwand): 118 cm
Durchmesser (Becken, ca.): 400 cm
MaterialSandstein, Metall
Objektnr.VBA-Sg-110
Ausstellung