Forschung und Lehre mit Kunst
Sich anlässlich eines runden Jubiläums des eigenen historischen Erbes bewusst zu werden, ist eine der klassischen Übungen bei Jahrestagen. Allerdings gehört dies in den seltensten Fällen zu den grundlegenden Aufgaben von medizinischen Abteilungen und Kliniken.
Dass nun die Wiederentdeckung der hier präsentierten rund 120 Künstleroriginale von Schautafeln in den Lagern der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde zum 50. Jahrestag des bundesweit singulären Ohrchirurgie-Kurses in Form einer Publikation dieser Schautafeln gelungen ist, erscheint daher als großer Glücksfall.
Die Schautafeln zeigen dabei, welche Aspekte der Ästhetik in der wissenschaftlichen Arbeit sichtbar und für die Forschung und Lehre in der Medizin bedeutsam werden. Sie führen uns vor Augen, wie zum Beispiel Formen der wissenschaftlichen Beobachtung ästhetisch interpretiert wurden, welche Bedeutung diese Ästhetik im Kontext des Werkes erhielt und wie sehr klassische „bildgebende Verfahren“ die Forschung veränderten oder umgekehrt wissenschaftliche Erkenntnisse die Kunstproduktion beeinflussten.